Caveau Restaurant & Wine Bar

In vino veritas – In Wein liegt die Wahrheit

Jean-Yves Muller und Brendan Crew haben sich kennengelernt, während sie im Cape Grace gearbeitet haben. Sie haben immer wieder vorgehabt, die Abende bei einer leckeren Flasche Wein und einer großen Käseplatte in den lebendigen Straßen Kapstadts ausklingen zu lassen. Meistens wurden die Nächte allerdings mit Bier und Tacos beendet – ganz anders, als sie sich vorgenommen hatten.

Der immer wieder aufkommende Wunsch nach einem zivilisierten Abend brachte die beiden letztendlich auf die Idee, Caveau zu eröffnen. (Sie sagen, dass Notwendigkeit erst zu einer neuen Erfindung führt.)

Ich war schon oft im Caveau. Das Restaurant befindet sich im wunderschönen und historischen Heritage Square. Du kannst gemütlich draußen sitzen und den Stadttrubel an dir vorbeiziehen lassen oder drinnen auf den bequemen Stühlen die Seele Baumeln lassen. 

Das Lokal verfügt auch über einen zentralen Innenhof, der mit Kapstadts ältestem Weinstock angeben darf.

Es wird Zeit, zu essen: Jean sitzt mir gegenüber und erzählt mir seine Geschichte. Im Hof summt und plätschert es wunderbar: eine Oase in der Stadt. Es liegt noch etwas Magisches in der Luft, und zwar hast du das Gefühl, dass du in einem kleinen europäischen Städtchen sitzt. Das Kopfsteinpflaster, das verwitterte Holz und das Menü auf einer Kreidetafel lassen dich für kurze Zeit, eine imaginäre Reise in die Ferne machen.

Angefangen als Wein- und Käsebar, ist das Restaurant dahin gehend expandiert, dass es jetzt über ein Bistro-Menü verfügt, dass sich zwei Mal täglich ändert. Dich erwartet bodenständiges französisches Essen mit Raffinesse: volle Teller mit geröstetem Huhn und Entenconfit mit

Dauphinoise Kartoffeln. Es gibt auch eine ‘rohe’ Bar, an der du Sushi, Austern, Lachs oder Rindertartar bestellen kannst.

Wenn du am späten Nachmittag vorbeischaust, dann kannst du Tapas, wie knusprige Garnelen oder mariniertes Rindfleisch genießen.

Warum machen wir nicht etwas anderes?

Da Caveau auf Französisch Keller heißt, ist es offensichtlich, dass der Wein im Mittelpunkt steht. Aber auf keinen Fall nur im ernsthaften Sinn, sondern auch sehr spielerisch. “Ich bin gut mit JP Rousseau befreundet“, erzählt Jean. (JP vom gleichnamigen Restaurantführer). “Er hat mir vorgeschlagen, unsere Weinliste zu verändern“, fährt Jean vor. “Anstelle einer riesigen Komplettauswahl haben wir die Weine in unterschiedliche Abschnitte, wie 'Weine zum Essen' oder 'ungewöhnliche Sorten' aufgeteilt. Bei uns stehen Stimmung und Kontext im Vordergrund und nicht die bloße Vielfalt.“

“Uns ist es wichtig, etwas unkonventionell zu sein. Da Leute häufig Angst vor Wein haben, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Barrieren zu brechen.“

Unser Sushi, das wir zusammen mit einem Welbedacht Chenin Blanc genießen, wird auf einem Holzbrett serviert. Als Nächstes essen wir das Entenconfit. Jean erzählt mir, dass sie trotz des ständigen Menüwechsels einige Klassiker haben, nach denen immer wieder gefragt wird; zum Beispiel ein Caveau Burger.

Jean verabschiedet sich von uns, um sich den anderen Gästen zu widmen. Die Besitzer arbeiten auch im Service und zu 90 Prozent ist mindestens einer der beiden Besitzer Vorort.

Wir sagen ungern au revoir, denn wir hätten locker noch den ganzen Nachmittag hier verbringen können, um uns durch die Karte zu probieren.

Von Malu Lambert | Ins Deutsche übersetzt von Jana Lüdtke

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