Die Provinzen in Südafrika | Sehenswürdigkeiten und Nationalparks in Südafrika

Die Provinzen in Südafrika

Die Landschaft, Wirtschaft und die Menschen der neun Provinzen Südafrikas

Südafrika ist bekannt als ein Land der Vielseitigkeit und des Artenreichtums. Auf einer 1,2 Millionen km2 großen Fläche (3,4 Mal so groß wie Deutschland) leben zurzeit 51 Millionen Menschen. Laut der Volkszählung von 2011 sind davon 79,2 % afrikanischer Abstammung (black), 8,9 % stammen ursprünglich aus Europa (white), 8,9 % sind gemischter Herkunft (coloured) und 2,5 % der Einwohner haben Vorfahren aus Asien (Indian/Asian). Nicht ohne Grund wird die Bevölkerung Südafrikas auch als Regenbogennation bezeichnet. Genauso viel Abwechslung bietet auch Mutter Natur in Südafrika. Im Western Cape, zum Beispiel, gibt es eines der sechs Pflanzenreiche der Welt. In der 553.000 ha großen Cape Floristic Region, gerade mal 0,5 % von Afrika, gedeihen mehr 20 % aller Pflanzen des Kontinents und somit weist die Fläche eine der höchsten Pflanzenvielfalt und -dichte weltweit auf. Das macht sich auch in der Landwirtschaft bemerkbar. Südafrika deckt nicht nur den eigenen Bedarf an landwirtschaftlichen Erzeugnissen, sondern ist als weltweit drittgrößter Obst- und Gemüseexporteur auch stark exportorientiert.

Der Reichtum und die Vielseitigkeit sind in allen neun Provinzen des Landes präsent, die mit dem offiziellen Ende der Apartheid 1994 neu benannt wurden. Bis dahin war das Land in nur vier Provinzen, und zwar Cape Province, Transvaal, Orange Free State und Natal, eingeteilt.

Western Cape
Im Südwesten des Landes liegt die Provinz Western Cape. Auf einer Gesamtfläche von 129.462 km2 leben 5,82 Millionen Menschen. Die Provinzhauptstadt und dritte Hauptstadt des Landes, Kapstadt, ist nach Johannesburg die zweitgrößte Stadt Südafrikas. Die Provinz ist die Einzige Südafrikas, die am Atlantik und am Indischen Ozean liegt. Nicht nur deswegen gehört diese Region als beliebtestes Reiseziel.Der berühmte Tafelberg, die Cape Winelands, der botanische Garten von Kirstenbosch, Robben Island oder die grüne Garden Route am Meer entlang ziehen jährlich die meisten ausländischen Besucher an. Auch die größten einheimischen Wälder Südafrikas liegen mit dem Knysna Forest und dem Tsitsikamma Forest (36.400 ha) am Western Cape.
Der fruchtbare Boden der Provinz ermöglicht eine ergiebige Landwirtschaft. Neben dem Weinanbau werden auch Weizen, Obst und Gemüse angebaut. Zudem weißt das Western Cape die am schnellsten wachsende Wirtschaft, besonders im Finanz - und Immobiliensektor, auf.

Eastern Cape
Die Eastern Cape Provinz mit der Hauptstadt Bisho umfasst 168.966 km2 und circa 6,56 Millionen Einwohner leben dort.
Diese Provinz weißt eine erstaunliche geografische Vielfalt auf und sollte bei jedem Besucher auf der Reiseroute liegen. Im Westen liegt die eher karge und steinige Landschaft der Halbwüste Karoo, ein einmaliges Erlebnis für jeden, der noch nie eine Wüste erlebt hat. Der Sternenhimmel dort gehört zu den schönsten der Welt. Je weiter man nach Osten und Norden fährt, desto hügeliger wird die Landschaft, bis sich vor einem die majestätischen Drakensberge erstrecken. Dieser riesige Gebirgszug (ca. 960 km) erstreckt sich vom Krüger Nationalpark im Norden bis zur Garden Route im Süden und gehört zu den Hauptattraktionen im südlichen Afrika. Im Südosten hingegen wird es immer grüner und tropischer. So erstreckt sich auf einer Länge von fast 70 Kilometern der Tsitsikamma National Park. Diese unberührte Berg- und Küstenlandschaft mit zahlreichen Flüssen und tropischen Wäldern ist die Heimat vieler Vogelarten und besonders attraktiv für Wanderer. Auch der Addo Elefant National Park bei Port Elizabeth, eine gute Alternative zum Krüger Nationalpark, erfreut sich großer Beliebtheit. Dieser bietet einen Lebensraum für 450 Elefanten und andere Wildtiere. Östlich davon beginnt die ehemalige Transkei, geprägt vom hügeligen Grasland, das mit den strohgedeckten Hütten der Xhosa übersät ist.
Aber Tourismus ist nicht der einzige Wirtschaftszweig dieser Region. Im Raum Port Elizabeth, Uitenhage und um East London, die größten Städte der Region, werden nennenswerte Industrien wie Automobil-, Reifen-, Textil- und Lebensmittelindustrie sowie Zementerzeugung und Lederverarbeitung betrieben. In der landwirtschaftlichen Nutzung stehen sich die Wirtschaft zur Selbstversorgung in der armen Region und die marktwirtschaftlich orientierte Farmwirtschaft gegenüber.

KwaZulu-Natal
Die drittkleinste Provinz Südafrikas mit der Hauptstadt Pietermaritzburg ist KwaZulu-Natal. Hier verteilen sich 10,26 Millionen Einwohner auf 94.361 km2. Den größten Teil der Bevölkerung macht die Volksgruppe der Zulu aus. Sie sprechen isiZulu, eine der neun, in Südafrika vertretenen Bantusprachen. Aber auch Durban, die größte Stadt der Provinz, weist die größte indischstämmige Bevölkerung außerhalb des indischen Subkontinents auf.
Zwei der Hauptgründe, warum diese Provinz bei Besuchern so beliebt ist, sind das tropische Klima und die wunderschöne Landschaft. Im Osten weißt die Provinz traumhafte Sandstrände auf, während im Westen die atemberaubenden Drakensberge in den Himmel ragen. Der Natal Drakensberg Park ist ein Naturreservat, in dem 200 verschiedene Pflanzenarten geschützt werden. Auch prachtvolle Naturreservate wie der Hluhluwe–iMfolozi Park, der als der älteste und einer der größten Wildreservate Südafrikas gilt, befinden sich in dieser Provinz. Dort leben unter anderem die „Big Five“. Vom Umgeni Fluss durchgezogen eröffnet sich im Westen das landschaftlich bewundernswerte „Tal der 1000 Hügel“. Dieses umfasst unzählige grüne Erhebungen mit tiefen Flussebenen. Zudem wird der westliche Teil des Tales mit der flachen, massiven Spitze des Nataler Tafelbergs geschmückt. Im Norden dagegen erheben sich die Lebombo Berge.
Die Wirtschaft der Provinz ist überwiegend von der Landwirtschaft abhängig. Besonders der Anbau von Zuckerrohr und die Produktion von Molkereiprodukten spielen dabei die größte Rolle. Aber Durban ist auch die zweitgrößte Produktionsstätte des Landes und besitzt den geschäftigsten Hafen des Kontinents. Auch der ständig wachsende Tourismus nimmt wirtschaftlich gesehen einen hohen Stellenwert ein.

Limpopo
Die Provinz Limpopo hat etwa 5,4 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 125.754 km2. Polokwane, früher Pietersburg, ist die Provinzhauptstadt und zugleich die größte Stadt in der nördlichsten Provinz.
Der Tourismus spielt eine große Rolle für diese Region. Abgesehen vom Krüger National Park, mit 19.485 km2 der größte Nationalpark des Kontinents und Touristenattraktion Nummer eins in Südafrika, bietet die Provinz das 3.700 Hektar große Messina Nature Reserve, das bekannt für den hier wachsenden Baobab (Affenbrotbaum) ist.
Ansonsten leisten neben dem landwirtschaftlichen Anbau von Kaffee, Tee, Nüssen, Mais, Baumwolle und tropischen Früchten auch die Forstwirtschaft und Viehzucht (Wildtiere) einen beträchtlichen Beitrag zum Einkommen der Provinz. Dank der teilweise gebirgigen Landschaft spielt auch der Bergbau eine große Rolle und es werden zahlreiche Mineralien und Edelsteine abgebaut.

Mpumalanga
Mpumalanga befindet sich im nordöstlichen Teil Südafrikas und ist mit 76.495 km2 die zweitkleinste Provinz des Landes, in der etwa 4 Millionen Menschen leben.
Ein großer Teil des Krüger National Parks befindet sich in dieser Region. Neben der tier- und pflanzenreichen Veld-Landschaft des Nationalparks gibt es hier aber auch den drittgrößten Canyon der Welt zu bewundern. Der Blyde River Canyon gilt als größtes Naturwunder Afrikas. Zudem bildet dieser den Mittelpunkt des 22.667 Hektar großen Blyde River Canyon Naturreservats.
Die kleine Provinz ist aber wirtschaftlich für das Land von großer Bedeutung. Mpumalanga gehört zu den wichtigsten Obst- und Gemüseanbaugebieten. Etwa ein Drittel des Orangenexportes Südafrikas kommt aus diesem Gebiet. Zudem werden Tabak, tropische Früchte und Nüsse angebaut.

Free State
Im Herzen Südafrikas liegt die 129.825 km2 große Provinz Free State mit 2,74 Millionen Einwohnern. Bloemfontein ist die Provinzhauptstadt, eine der drei Hauptstädte Südafrikas und zugleich der Sitz des Obersten Gerichtshofs.
Die flache, von Gras- und Anbauland geprägte Provinz wird im Süden vom Orange River, Südafrikas größter Fluss, zur Nachbarprovinz Eastern Cape abgrenzt. Dieser Fluss entspringt in Lesotho, einer Enklave in den Drakensbergen, und fließt dann in nordwestlicher Richtung durch Südafrika. Bei Oranjemund an der Grenze zu Namibia mündet der Fluss dann in den Atlantik. Besonders Kanu- und Rafting-Trips auf dem Fluss sind ein Highlight. Im Osten dagegen türmen sich die Drakensberge auf. Die Provinz bietet mehrere kleinere Wildreservate sowie den Golden Gate Highlands National Park. In diesem Park in den Drakensbergen befinden sich zahlreiche Höhlen mit Höhlenzeichnungen und fantastischen Felsstrukturen und Sandsteinformationen.
Über 70 % der Landwirtschaftsprodukte Südafrikas werden im Free State produziert. Neben dem Anbau von Mais und Getreide verfügt die Provinz auch über reichlich natürliche Ressourcen. Und so trägt der Abbau von Gold, Kohle und Uran einen beträchtlichen Beitrag zur Wirtschaftskraft bei. Etwa 30 % der südafrikanischen Goldproduktion stammen aus dieser Provinz.

Gauteng
Die von der Fläche her kleinste Provinz Südafrikas (18.178 km2)hat 12,27 Millionen Einwohner und ist gleichzeitig die wirtschaftlich stärkste Provinz des Landes. 37,7 % des Bruttoinlandproduktes werden hier erwirtschaftet. Die Provinzhauptstadt Johannesburg spielt eine bedeutende Rolle als Wirtschafts- und Finanzzentrum des Landes. Auch der Bergbau war einst von großer Bedeutung, da sich ca. 40 % der Goldreserven weltweit hier befinden. Inzwischen hat sich dies aber geändert und viele internationale Firmen haben in Johannesburg Niederlassungen als Zugang zum afrikanischen Markt. Außerdem liegt in dieser Provinz die dritte von Südafrikas Hauptstädte, Pretoria.
Die Landschaft ist überwiegend flach (Highveld - hoch gelegenes Grasland) und vom Bergbau gekennzeichnet. Der Norden wird subtropisch und geht in die trockene Savanne über. Daneben bietet Gauteng Sehenswürdigkeiten wie einige kleine Naturreservate und botanische Gärten mit einheimischer Vegetation. Besonders die Wiege der Menschheit im Norden von Johannesburg, wo die ältesten Menschenknochen gefunden wurden, und das Apartheid-Museum sind hervorzuheben.

North West
Auf einer Fläche von 104.882 km2 leben in der North West Provinz 3,5 Millionen Menschen. Die Hauptstadt Mahikeng, früher Mafikeng, ist in erster Linie für ihre Belagerung während des zweiten Anglo-Burenkriegs bekannt.
Eines der größten Touristenziele bietet Sun City. Eine Vergnügungswelt mit eigenem Flugplatz, dem größten Kasino der Welt und vielen Freizeitaktivitäten. Abgesehen davon gibt es hier den Pilanesberg National Park, der sich direkt an Sun City anschließt. In diesem können Tiere aus allen Regionen Südafrikas beobachtet werden. Auch das Rustenburg Natur Reservat mit reizvoller Berglandschaft und mehrstündigen Wanderungen ist für Touristen sehr attraktiv.
Ansonsten ist die Provinz auch ein wichtiger Nahrungsmittelproduzent. Angebaut werden unter anderem Mais, Sonnenblumen und Erdnüsse. Zudem hat das Gebiet um Vryburg einige der größten Rinderherden der Welt vorzuweisen. Für die Farmer ist die Stadt daher ein wichtiges Einkaufs-und Handelszentrum.

Northern Cape
Das Northern Cape ist mit 372.889 km2 flächenmäßig die größte Provinz Südafrikas, jedoch weist sie mit 1,14 Millionen Menschen die geringste Bevölkerungspopulation auf.
Die Provinzhauptstadt Kimberley gilt noch heute als Diamantenhauptstadt der Welt. Diese entstand, als 1866 entlang des Ufers vom Orange Rivers Diamanten gefunden wurden. Die bekannteste Diamantenmine ist heute das Big Hole. Da die südliche Karoo Teil der Provinz ist, spielt auch die Schafsweidewirtschaft eine wesentliche Rolle. Des Weiteren werden Baumwolle, Datteln, Trauben und andere Früchte angebaut.
Abgesehen von der Diamantenstadt Kimberley zählen die vielen Nationalparks wie der Richterveld National Park zu den attraktiven Sehenswürdigkeiten der Region. Dieser gilt als der letzte „wilde“ Nationalpark in Südafrika. Für Blumenfreunde bietet der Namaqua National Park die ideale Anlaufstelle. Besonders im Winter und Frühjahr verwandelt sich die eher trockene Landschaft in ein Blumenmeer mit über 3.500 verschiedenen Wildblumen. Die Region ist von mehreren Flüssen durchzogen und im Augrabies Falls National Park sind beeindruckende Wasserfälle zu sehen. Zusammen mit dem Gemsbok Park bildet der Kalahri Gemsbock National Park ein riesiges Naturschutzgebiet, wovon sich 96.000 km2 in Südafrika befinden.

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